Falls sich in diese öligen Stories ein Nicht - Motorrad - Fahrer verirren sollte, gibt es hier ein kurzes Glossar für Motorrad - Umgangssprache.
ja und noch etwas: Wenn vom Erich die Rede ist, dann war mein häßliches, altes, rotes, sächsisches DDR - MZ - Gespann gemeint.
Sein Nachfolger war dann für etliche Jahren August der Starke, ebenfalls eine MZ ETZ 250 mit Beiwagen.
Besser werden die Moppeds nicht durchs Herumstehen, habe ich schmerzhaft feststellen müssen, und reduziere meinen Bestand gnadenlos, bis auf unser URAL - Gespann und eine Solo - Honda FX 650 Vigor.
Damit sie und ihre G'schichterln nicht in Vergessenheit geraten, habe ich ihnen eine Ruhmeshalle eingerichtet.
Inhaltsverzeichnis
(einfach
'runterblättern geht natürlich auch)
Kleine Fluchten 2016
und wieder mit dem Ural-Gespann in Latium,
Umbrien und Toskana
Wähnääh! Der
August springt nicht an!
Kleine Fluchten 2015
Kleine Fluchten 2014
Die Osttour 2013
ein paar Motorrad - Highlights 2013
ein paar Motorrad - Highlights 2012
Töff im Tuff reloaded - mit dem
Ural - Gespann in Latium
Das
Ostbock - Treffen 2012
Europäisches URAL - Treffen 2011
Ausflug mit dem URAL - Gespann nach
Südtirol
Treffen der Motorradfreunde Erzgebirge
2011
Mit dem URAL-Gespann gen Italien
Russenstahl reloaded
Töff im Tuff - mit der MZ in
Latium
Das
Treffen des MZ-Forums in Elbe 2006
Zum heimlichen MZ - Fan bekehrt
Schottland - Motorradtour 2004
heimlicher Kipphebel - Tod im BMW - Motor
MZ - Ölpumpe gerettet
Im Winter Motorrad fahren?
Alte Liebe rostet kaum - die MZ ETS 250
Stress
- Press - Lesertreffen 2003 in Korbach
Die Ostkurve - Ein Urlaub mit
Hindernissen Sommer 2003
Treffen der Motorradfreunde Erzgebirge 2003
Moppedfahren in Gran Canaria
Aufs Motorrad und ab in die Karpaten!
Kroatienreise 2001
Treffen der Motorradfreunde Erzgebirge 2001
Die Reparaturanleitung und das pralle
Leben
kleine
Fluchten 2000
Stress
- Press - Lesertreffen 2000 in Seiffen / Erzgebirge
Stress
- Press - Lesertreffen 1999 in Immenhausen
Das Rennen (
Skijöring - Eisrennen
mit dem MZ - Gespann )
Sowas
macht kein Reiskocher mit ... aber eine MZ
Das kleine,
rote Auto (Wettrennen in der Verdistraße)
Das
Drachenfest
(RoPo probiert eine Kawa aus...)
Kinder
und Motorradfahren
Bis hierhin
und nicht weiter - Die freundliche Motorradkette
Der
Blinker, oder: never change a running system!
3
Brummi - Geschichten
Brummi 1
Brummi 2
Brummi 3
BSE
bei Gummikühen
Das D-Schild
muß am Motorrad sein
Drama
am Hahntenn
- Joch
Frontalunfall
/ Die Hornisse
Liebe
geht durch
den Magen
Offener
Brief an die Gemahlin von Armin, dem Benzinkochersammler
Einer Gruppe von Verkehrsteilnehmern gegenüber bin ich mißtrauisch wie eine alte Ziege, und es sind weder die tiefergelegten Golfs, noch Mantas, noch Benze mit Hut und Klopapierrolle auf der Ablage. Hier in umgekehrter Reihenfolge, warum das so ist:
Freund Ali hat sein GUZZI-Gespann jetzt auf Schwinge und 15" - Räder umgerüstet. Da derzeit mit viel Freizeit, setzt RoPo sich in's Boot, als Ali den Umbau von Penzberg nach Geiselhöring zum Hersteller bringt, um TÜV drauf zu machen. Die Rückfahrt wird stürmisch, und wir beeilen uns daß wir nach Hause kommen. In einem kleinen Kaff unweit von Erding - Wifling heißt es - kommt der Brummi ums Eck. Der Brummi gehört einer Fischzucht, ist beladen, der Fahrer ist wohl auch geladen, hat's eilig, ist a weng schnell dran. Da stellt sich heraus, daß der Brummi
1.) mit lebenden Fischen beladen ist
2.) Fisch muß schwimmen, daher ist Brummi bis oben voll mit Wasser
3.) Brummi ist oben offen
4.) Brummi ist nach dem Abbiegemanöver nicht mehr ganz voll.
Schwapp!!
Leider sind die Flossentiere
alle drin
geblieben, wäre ein Erlebnis gewesen, plötzlich im
Beiwagen einen
lebenden Karpfen auf dem Schoß zu haben.
Dieser hier hat Baustahl geladen, ein Sattelauflieger von beträchtlicher Länge. Die Baustahl - Rundeisen hängen weit hinten hinaus, mit einem roten Fetzen abgesichert, daß man ihm nicht drauffährt. Wie Brummi sich ausgerechnet in die Schotterpiste zwischen Kempfenhausen und Farchach verirrt hat, ist mir schleierhaft.
Brummi steht an einer Weggabelung, ist nach links, dann hat er gehalten. Ich halte auch an. Dann haut Brummi den Rückwärtsgang rein, bis ich ebenfalls den Rückwärtsgang drin habe, dauert beim Dnepr etwas ( der Kenner weiß: zuerst Leerlauf, dann rechts am Getriebe das Hebelchen einlegen ). Bis dahin haben sich schon die ersten rostigen Stänglein unter der Tourenscheibe durch, über den Tank hinweg kratzend ihren Weg in ....... nur die Sitzbank gebohrt. Die rote Fahne hat nix geholfen.
steht in Bad Heilbrunn. Verstellt mir den Weg nach rechts in die Straße, wo der Spezi wohnt. Da bleibe ich halt hinter ihm stehen. Er hat eine Ladung Dachziegel drauf. Wird schon wegfahren, denke ich. Und er tut es: Plötzlich leuchtet ein weißes Lämplein auf, gleichzeitig schiebt sich der Karren schon aufs Vorderrad meines armen Gespannes. Die Stoßstange drückt das Rad zusammen, lustig klingen die Speichen, wenn sie reissen. Meter um Meter setzt Brummi zurück. Jetzt zieht er mir langsam die Tauchrohre aus der Gabel, biegt sie choppermäßig durch. Ich hupe, brülle aus Leibeskräften, traue mich aber nicht abzuspringen, denn ein Fehltritt, und man kann mich zwischen zwei Türen begraben, so platt macht der mich. In den Nachbarhäusern wackeln die Gardinen, alle hören mein Geplärr, dann endlich auch der Fahrer. Mit hochroter Birne steigt er aus, und was höre ich: "schrei doch nicht so, Du lebst doch noch!"
RoPo, Penzberg
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BSE
- oder :
der Rinderwahnsinn
B S E heißt bekanntlich Bovine Spinnale Enzephalodingsbumserie, man könnte aber auch einen anderen klugen Spruch draus machen:
BMW ' s spinnen entsetzlich
Wenn
die Kurzen schon mal im Sommerlager
sind, - diese segensreiche Einrichtung pflegen Mami und Papi durch
gepflegte
Motorrad - Touren in ihrem Sinne zu nutzen.
Südtirol ist
angesagt, in Begleitung
zuerst zum Großglockner, und dann irgendwie rüber
und 'rein.So
einfach ist das natürlich nicht, denn seit kurzem mag die R 80
RT
nicht so recht. Springt ned gscheid an, hod koan Leerlauf neda, und
überhaubtds,
sie kränkelt.
Der zu Rate gezogene
Peter aus Achmühle, - von mir mühsam ( ca. 2 min )zum
Abo überredet
(und er bekommt immer noch kein SPI trotz Anmeldung) hat immerhin eine
MZ verelektronikt, kennt sich aus, und diagnostiziert: "VERGASER".
Selbiger
wird epps fetter eingestellt, und hurra, sie läuft.
Mir kam der Zündfunke
a bissi schwach vor, aber immerhin.
Die
Raubritter im Ösiland verlangen
glatt 34.-DM Eintritt pro Maschine, aber schee issa scho, der
Großglockner.
Der Genuß wird etwas durch störrisches Verhalten der
Kuh gestört,
dauernd will sie in den Kehren ausgehen. Dafür hoppeln an der
Franz-Josefs-(nein,
nicht DER....der hier hat es immerhin tatsächlich geschafft
einen
Weltkrieg anzuzetteln) -Höhe die Murmeltiere rum. Von den
Touristen
sind sie durch eine Mauer getrennt, den Bergsteigern ist es zu
blöd
bis unter die Strasse zu kraxeln,und vielleicht noch einen Kaugummi
draufgespuckt
zu bekommen, und so wachsen da sogar Edelweiß.(Echt, nicht
aus Kaugummi)
Die Kuh springt eigentlich
ganz gut an, wir trennen uns vom Peter der wieder heim zur Familie
fährt,
und tuckern Richtung Staller Sattel.
Nach dem Tanken mag
die Kuh nur mit Mühe kommen. In einem kleinen
Ösi-Kaff winken
die Ösi - Bullen schon mit dem Strafzettel (keine Ahnung
warum, aber
blechen ist bei denen groß in Mode ) doch 50 Meter vor ihnen
geht
es nach links den Berg hinauf in Richtung Italien. Nix wird geblecht,
und
bald ist es auch volle Stunde, der Pass ist in unsere Richtung offen,
und
wir dürfen weiter.
Der Furkel - Pass führt
uns mitten ins Zielgebiet, in St. Vigil nehmen wir ein Zimmer
für
die Nacht. Als meine Kuh abgeladen ist, will ich sie auf den Parklplatz
fahren, is nich, schieben muß ich sie.
Kein Mux gibt sie von
sich.Das kann heiter werden......
Es
wird heiter, am nächsten Morgen
linst die Sonne über die Gipfel, die Mopeds sind bepackt,
Spannung.............sie
kommt sofort. Grödner Joch, Sella, Pordoi - Joch, nur in den
Kehren
wird sie immer störrischer. Beim obligatorischen Aufkleber -
Kauf
( hier ist jetzt Platz für dumme Bemerkungen:)
springt
sie immer brav an.Anläßlich
eines Kartenstudiums mag sie dann mal nicht mehr, bergab anrollen ist
angesagt.
Das vergällt mir die Mittagsrast auf dem Fedaia - Pass etwas,
aber
danach ist wieder alles vergessen, tadellos kommt sie.
Dann plötzlich
spinnt sie wieder, wieder bergab anrollen. Hinter mir ein LADA aus
Ungarn,
der kriegt Gott-Sei-Dank mit was los ist.
In Klausen ist wieder Tanken
angesagt.
Ich versuche mit laufendem
Motor zu tanken, aber nix is. Ruhe. Stille.
Des Tankstellen - Pächters
Sohn ahat nebendran eine Ferrari - Werkstatt, schaut mit
Meß-Funkenstrecke
nach, und meint da habe man keine guten Aktien mehr. Zündung
hin.
Jede alte Krücke
hätte ich wieder zum Laufen gekriegt, aber hier kannste
wirklich nichts
machen. Nur noch was unfeines sagen, bei der Frau Gemahlin aufs Mopped
kraxeln, und sich heim chauffieren lassen.Am nächtsten Tag
wird nach
Feierabend der Hänger ans Auto gekuppelt, und um Mitternacht
sind
wir wieder mit meiner kranken Kuh zuhause. Die Fahrerei ist
stinklangweilig,
meine Holde schläft im Beifahrersitz, so dichte ich:
Was kurvt durch die Nacht ohn' Rast
und Ruh'
es ist der Ropo mit
seiner Kuh
In Südtirol
lief sie nicht länger,
jetzt steht das
Viech auf dem Anhänger.
Auch wenn es
draußen kracht und
blitzt
dem Ropo stinkts
daß er hier
sitzt.
Jedenfalls
muß das Teil bis zum nächsten
Wochenende wieder laufen, da unsere süßen Kleinen
immer noch
auf ihrer Ferieninsel weilen.
Da sowohl Steuergerät
wie auch Zündspule Bosch-Geräte sind gibt's die Teile
beim Bosch-Dienst
wesentlich billiger als beim BMW - Händler. Angeblich leistet
das
Steuergerät auch Dienst im VW - Polo ab, ich konnte das Teil
im Firmenauto
jedoch nicht finden.......
Freitags um 12°°h
bekomme ich endlich die Teile, nachmittags stehen die Kühe
bepackt
zum zweiten Wochenende bereit, und als die Moni Feierabend hat sausen
wir
los.
Der Campingplatz St. Josef
bei Kaltern
in Südtirol ist unser Ziel. Er ist immer völlig
chaotisch mit
Motorrädern zugeknallt, manchmal kommt man nicht mal mehr mit
einer
Enduro zwischen den Moppeds zum eigenen Zelt durch. Richtig sympatisch,
das. Allerdings sind die sanitären Einrichtungen , und auch
die Küche
, dem Ansturm immer vollauf gewachsen.
Mit Mühe finden wir
also einen Platz
für unsere Schmusekugel, irgendwie wurschteln wir unsere
Kühe
zwischen den anderen Mopeds durch (um sie wegen 12 V - Stromversorgung
nahe beim Zelt zu haben ), bekommen noch was zum Futtern, und freuen
uns
auf die kommenden Tage.
Der Ritt am nächsten
Morgen führt
uns parallel zum Etschtal über wenig befahrene
Straßen zu den
Steinpyramiden von Segonzano. Völlig
schweißüberströmt
- weil wir komischerweise grundsätzlich in der
gröbsten Mittagshitze
bei Sehenswürdigkeiten ankommen - setzen wir uns nach der
Besichtigung
des Naturwunders auf einen Liter aqua minerale nebst capucino an einem
Kiosk nieder, und ich frage einen Enduristen ob der Pass Manghen
für
zwei Gummikühe befahrbar sei.
Die Auskunft lautet
"sehr empfehlenswert" und schon sind wir unterwegs. Mittlerweile im
Ganzkörperkondom
erklimmen wir die ersten Kehren, und schon fehlt mein Weib. "Wo bleibt
denn die wieder" grummele ich vor mich hin, fahre langsamer, und halte
endlich an. Nach einer Zeit kommt sie angetuckert, und plärrt
irgendetwas
unter dem Helm raus. Ich verstehs natürlich nicht, und sie
hält
an. Sehr ruckartig, allerdings. "Die Kupplung spinnt" meint sie. Der
Hebel
läßt sich zuerst ganz locker, und dann
überhaupt nicht
ziehen. Mein DNEPR kommt mir in den Sinn, der hatte das auch mal.
Damals
war die Kupplungsdruckstange hin..... Kurzum, die Kupplung an Moni's R
65 hat den Dienst eingestellt, nachstellen is nich, ade ihr
Pässe
Südtirols, umkehren heißt die Devise. Wir tauschen
die Kühe,
ich fahre Moni's BMW jetzt ohne Kupplung zum Kalterer See.
Der Start am nächsten Morgen wird zum Ereignis:
Auf dem Platz selber wuseln Kinder, Hunde, Badegäste, Moppeds und Kreti und Plethi umher. Mit den Füßen schiebe ich die Kuh an, in Leerlaufdrehzahl geht der erste Gang ohne krachen rein, ein paar vorher informierte Motorradfahrer halten mir die Schranke zur Ausfahrt hoch, ein paar andere winken aufgeregt, weil auf der Bundesstrasse Verkehr ist. Anhalten ist aber auch blöd weil es stark bergauf geht, und ohne Kupplung auch kein Anfahren an der Steigung möglich ist. Von links kommt keiner, also wackle ich mit einem sauberen Wheelie nach links, und fädle mich dann in den von rechts kommenden Verjehr ein. Die halten mich wahrscheinlich alle für besoffen oder lebensmüde, aber was solls.
Die Kuh muß heim.
Richtig
gemütlich - nur auf der Autostrada
- geht es nach Ösiland, dann über den Achen"pass"
zurGrenze und
heim in die Garage.
Der Motor ist noch nicht
kalt, da habe
ich das Getriebe schon heraus. Das Drucklager ist atomisiert, die
Druckstange
blau angelaufen, die Nadeln des Drucklagers haben den Getriebedeckel
zerstört,
und als ich das Getriebe beim Rausnehmen ein wenig kippe sagt es
"klacker!"
von innen.
Jetzt ist mir klar warum mein
Weib sich
vor einem Jahr in einer Kehre auf die Nase legte, weil ihr der erste
Gang
rausgeflogen war: Ein Zahnrad hat sich von einer Mitnehmerklaue
getrennt.
Ich sage nicht "klacker" sondern ein ähnliches Wort weil die
Urlaubskasse
-vorher von den Autos schon kräftig angefressen -
endgültig vom
zu besorgenden Austauschgetriebe aufgezehrt werden wird.
Jetzt stellt sich nur
ein hygienisches Problem::
Wie kann ich meine anderen
Mopeds vor
dem Wahnsinn unserer spinnerten Gummikühe
schützen.Wie es der
Teufel will stecken die sich auch noch an............
Gruß
aus Penzberg Euer
RoPo
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....und dann bin ich beim Schieben mit Erichs Beiwagen - Rücklicht im Doc seinem Gartenzaun hängengeblieben. "Kracks!"sagte das Rücklichtgläslein und lag am Boden.
So bin ich Wochen um Wochen gefahren, nie streikte der Blinker, nicht Gammel, nicht Wind und Wetter störten die Funktion des Teiles.
Irgendwann machte ich als
pflichtbewusster Sesselpfurzer meinen Schreibtisch sauber, dabei fiel
mir
ein Röhrchen Sekundenkleber in die Hände. Flugs
sprintete ich
an den Beiwagen, nahm das Gläslein und klebte es wieder.
Schon
wenige Tage darauf
montierte ich es. Weiß der Geier warum, aber seitdem geht der
Blinker
überhaupt nicht mehr, nicht vorne links, nicht hinten links,
nicht
vorne rechts, noch hinten rechts, noch das Lämplein im Tacho.
Heiliger
Rasmussen, womit habe ich den Erich so beleidigt?
Tief betrübt
RoPo aus Penzberg
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Meiner Gummikuh habe ich jetzt nach ca. 10.000 km endlich mal den Ölwechsel gemacht. Auch der innere Schweinehund wurde in die Flucht geschlagen, und das Ölfilter aus dem Motor gepopelt.
Plotsch!
Horror!!
Was fiel da aus dem Magen meiner
R 80 ??
Irgendein Ringlein,
Büchslein, Gummilein,
welches später an entscheidender Stelle den Öldruck
verschwinden
läßt, die Hauptlager verdorren
läßt, oder überschüssigen
Öldruck gewaltsam nach außen befördert??
Diesem Horror-Plotsch
muß nachgegangen werden, also rein mit den Fingern in die
schwarze
Ölsuppe, fummel, such, aha, ein Fremdkörper im
Altöl!! Watt'n
datt'n da?????? Ein rautenförmiges Stück Blech, 2 x 3
cm.....,
nie sah ich sowas in oder an einer Gummikuh. Aus Kupfer gefertigt,
Moment
mal, Buchstaben sind auch noch eingeschlagen, abwischen, lesen, staunen:
"Ich hab Dich lieb" steht
vorne drauf,
und hinten:
"30.09.90"
Liebe geht also auch bei
einer Gummikuh
durch den Magen.Leider besitze ich sie erst seit dem 02.10.92. Ist
Eifersucht
angebracht??
Oder handelt es sich um
seinen mißglückten
Racheakt an der Vorbesitzerin meines Moppeds … und
Blechteile im Öl
sind ja an sich unbekömmlich für Motoren. Jedenfalls
hab ich
das Blechlein seit Jahren am Schlüssel hängen, das
Rätsel
aber bleibt ungelöst.
RoPo, Penzberg
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Ein D-Schild muss am Moped sein
hört
man allerorten, weil sonst würde
es Probleme geben.Ich finde zwar Deutschland schön, mag
Sprache und
Kultur, aber überall pflege ich mir nicht meine
Nationalität
raushängen zu lassen.Um gspinnerten Zöllnern
auszukommen, habe
ich mir ein D-Schild
ins Handschuhfach der
Verkleidung gelegt, Gott sei Dank. Das kann dann unter die
Gepäckspinne
am Packsack geklemmt werden.
Denn ein D-Schild
ist wirklich wichtig.
Das ist durchaus ernst
gemeint, ich bin
von der Wichtigkeit des D-Schildes
echt total
überzeugt, seit dem letzten SPI-Lesertreffen. Und das kam so:
Auf
der Heimfahrt macht es auf der Autobahn
bei ca. 140 km/h laut "ratsch", mein Gesichtsfeld erhellte sich, und
irgendetwas
klapperte scheußlich am Helm. Das Visier hatte sich links
verflüchtigt,
die rechte Seite hing noch. Einfach ausgerissen, war auch nicht mehr
anzuschrauben
oder sonstwie festzukeilen, und Pattex hatte ich auch nicht im
Tankrucksack.
Dafür holte mich das Scheißwetter, dem ich gerade
erst entkommen
war, langsam wieder ein. Und dann ohne Visier. Und ohne Klebstoff, ohne
Klebstreifen, .......Klebfolie ......D-Schild
!!!
Jetzt wisst Ihr, geneigte
Leser, warum
ein
D-Schild
so wichtig ist. Und mancher Autler
wird mich für bekloppt gehalten haben, die linke
Hälfte vom Visier
mit einem großen schwarzen
D
zugeklebt,
muß wohl ein Neonazi oder sowas sein, wa.?!
Gruß aus Penzberg
vom RoPo
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( eigener Bericht ) Ein Exemplar der Gattung vespa crabro geriet am Sonntag, 27.8.94 auf der B11 aus Richtung Kochel kommend vermutlich wegen unangepasster Geschwindigkeit auf die Gegenflugbahn und kollidierte dort frontal mit einem entgegenkommenden Motorradfahrer aus Penzberg. Vespa crabro wurde getötet, gab jedoch vor ihrem Hinscheiden eine heftige Lebensäußerung ab. Hierdurch wiederum wurde der Motorrad-Fahrer schwer in Mitleidenschaft gezogen. Noch unter der Fahrt - weil er durch ein nachfolgendes KFZ am Anhalten gehindert wurde - riß er sich den Helm vom Kopf und warf ihn in den Beiwagen, seiner Beifahrerin auf den Schoß. Vespa crabro hatte jedoch bereits ihr Werk vollendet, wurde abgeschüttelt und vom nachfolgenden Fahrzeug überfahren.
Der
mit knapper Not überlebende Kradfahrer
berichtet: " Das ist wie ein Sechser im Lotto mit Superzahl!Das
seltene,
geschützte Insekt muß genau zu dem Zeitpunkt und
genau an dieser
Stelle auftauchen....und dann auch noch so haarscharf an der
Verkleidung
vorbei genau unter die Ohrenschützer meines DAVIDA - Helmes
knallen.
Jetzt habe ich anstelle Helmgröße 59 so um die 75,
aber nur
auf der rechten Seite. Mein Hausarzt hat mir zur Linderung meiner
Beschwerden
ein Substrat aus "apis
mellifica" verschrieben. Das tröstet
mich etwas, daß ich jetzt sozusagen die Verwandschaft meiner
Unfallgegnerin
auffressen darf......."
------- Vespa crabro
= Hornisse
------- apis
mellifica = Honigbiene
Gruß aus
Penzberg
RoPo
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Endlich hatte es im Alpenvorland geschneit, die Sonne schien, und die kleine MZ ETZ150 ("Knubbelinchen" genannt, "Knubbel" ist die ETZ 251) sprang sofort an. Wir flitzten ein bisschen in der Gegend herum, der Weg zur Höhlmühle war zugeschneit, genau richtig für erste Solofahrt mit der Kleinen im Schnee. Dann gings am Staffelsee entlang, bis wir plötzlich in einem kleinen Dörflein namens Huglfing standen. Ein Schwatz mit dem dortigen Italo-Briten-MZ-Dnepr- Händler, und was dann??
Da gibt es einen Wegweiser nach "Grasleiten", ca. 15 km nicht asphaltiert!! Schon schlitterten wir durch den Wald, mit Sommerreifen im Schnee und auf Eis ging besser als erwartet. Ein leises Klack-Klack-Klack war zu hören, aber nicht genau zu orten. Der Schnee glitzerte in der Sonne, über Bächen hingen Dunstschwaden, einem entgegenkommenden Auto wich ich in den Schnee aus ( buchstäblich, denn beim Anfahren aus dem Tiefschnee plumpsten wir ins watteweiche Element ) und klack-klack-enderweise querten wir Böbing, um gleich auf die nächste teilweise asphaltfreie Piste nach Baiersoien zu schlittern. Auch hier echter Genuß, Sonne, Hügel, Schnee, Eis, dann der See von Baiersoien, und klack-klack-klack an staunenden Reha-Patienten vorbei auf die Bundesstraße nach Saulgrub, Bad Kohlgrub, klack-klack-klack über Murnau und wieder an der Höhlmühle vorbei zurück nach Penzberg. Mopped in die Werkstatt gestellt, Mopped gestreichelt, Danke gesagt, und zwei Tage später war es wieder so schön! Also wieder in die Winterkombi, Mopped rückwärts raus..... hoppla, geht nicht! Mopped vorwärts schieben geht, aber rückwärts geht nicht ..... Leerlauf ist drin ..... Hinterrad läßt sich in Laufrichtung drehen, aber nicht rückwärts! Also habe ich den Termin mit der "Ente" wahrgenommen, und Tage später mal den Lima - Deckel aufgemacht. Da schaute mich der große Aha wohlwollend an: Eine Aussenlasche der Motorradkette war gebrochen, und das liebe Teil hatte sich wie eine Sperrklinke aufgestellt! Ein Wunder daß die Kette nicht ganz gerissen war, vielleicht irgendwo mitten in der Pampa und im Tiefschnee, und lieb, daß mir mein "Knubbelinchen" kundgetan hat:
Bis hierher, und nicht weiter.
Gruß aus Penzberg vom RoPo
(18.12.96)
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„Raaah!" schreit unter mir der mindestens 32-Ventiler. Meine Füße schweben - wenn auch auf Fußrasten - einen halben Meter über dem Asphalt, meine Hände suchen verzweifelt nach Halt, finden aber nur hauchdünne Verkleidungsteile eines Motorrades das mir nicht gehört, sondern dem Typ, der vor mir sitzt und den Boliden pilotiert. Ich habe Angst. Angst ist mir kein ganz neues Gefühl, seit ich beruflich ab und an fliegen muß - ein Motorradfahrer mit Flugangst! - aber jetzt werde ich auch noch zum Motorradfahrer der sich aufm Sozius in die Buchs kackt...... Alter?? jetzt habe ich den Kerl umklammert und bekomme wenigstens ungefähr mit, was er vorhat. Gottseidank sehe ich den Tacho nicht. Derweil hatte der noch am vernünftigsten ausgeschaut, als ich unten am Hahntennjoch den Daumen rausstreckte und um Mitfahrgelegenheit nach oben bat. Braungebranntes, faltiges Windgesicht, soweit unterm Integralhelm was zu sehen ist, so um die 50.Seine Kumpels sind ausser Sichtweite, denen fährt der Selbstmörder wohl zu zahm. Wenn ' s wo einen Straßenabzweig gibt, wartet einer auf meinen Fahrer und weist ihm den Weg. Das stachelt ihn zu neuen Heldentaten an. Warum schmeißts uns nicht?? Eine Haarnadelkurve kommt, und weil er gerade an einem Auto vorbeizischt, will er den Überholvorgang abkürzen, noch schnell ein Wheelie, dann voll in die Eisen, waagrecht ums Eck und sofort wieder Vollgas. ......
.........Moni, dafür biste mir was schuldig!! Der Schreck, als vorhin die Typen das Hahntennjoch runterkamen und meinten, Du hast Dich oben hingelegt, aber Dir ist nix passiert, na ja, bin langsam dran gewöhnt, Dich alle paar Kilometer von der Straße zu sammeln, die Arbeit, Deine lädierte Kawa wieder zu richten, na ja, ich schraube ja ganz gerne mal ein bißchen, daß ich die kaputte Maschine ohne Vorderbremse zuerst mal das Joch runterfuhr, unten abstellte, in der Meinung da sei eine Tankstelle, wo man das Mopped mal ein paar Tage stehenlassen könnte - war aber dann doch ein Schrottplatz (!)- dann doch noch abends mit dem Mayer Peter aus Ohlstadt wieder zu den Ösis fahren, das kraftlose Kraftrad wieder aufsammeln, und heimfahren, naja, Abwechslung im Alltag is ja auch was, also das ist alles zu verkraften, .....
.........aber auf dem Sozius dieses Irren zu hocken, hinter mir grinst der Sensenmann und vor uns gähnt der Abgrund - Obacht Du Depp! Kies am Straßenrand, mei, hat der ein Massel - das, holdes Weib, das ist der Hammer, da mußt Du Dir eine gute Entschädigung einfallen lassen. Vielleicht wars doch kein Depp, sondern ein Alien oder sowas vom andern Stern, wo' s keine Gummikühe mit Einscheibenbremse vorne, keine Mzetten, keine Pneumanten und dafür nur geborene Mick Doohans mit Blutgruppe 10W50 gibt auf modernen Motorrädern - keinen „Moppeds". Vor lauter Bibber hab ich dann nach dem Hilferuf vergessen, daß man beim Handy auf die „Auflegen" - Taste drücken muß, wenns Gespräch vorbei ist, und habe so ein stundenlanges Ferngespräch aus dem Topcase meiner Kuh geführt, mit Andys Anrufbeantworter, der offenbar so lang dem Gebrumm meiner Kuh zuhören konnte......
RoPo,
Penzberg, 10.06.98
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Offener Brief an die Gemahlin von Armin, dem Benzinkochersammler
teuere Unbekannte (oder haben wir uns schon einmal auf einem SPI-Treffen gesehen??),
Dein Gatte Armin läßt in der Beschreibung seiner Kochersammelwut, ( bei 5 Stück??) hier und da anklingen, daß er mit Einwänden von Deiner Seite zu kämpfen hat. Also wirklich, schätze Dich glücklich daß Du so ein zahmes Exemplar erwischt hast! Ich halte es für sinnvoll Dir mal klar zu machen was sonst noch für Sammelobjekte in Frage kommen ( zumal wenn man sich zu den Stressern zählt....)
Meine
Sammelsucht begann in frühester
Jugend (so mit 26 Jährchen). Ich brachte es nicht fertig eine
schrottreife
DKW 125 zu verkaufen, obwohl ich im Besitz einer halbwegs
funktionierenden
Yamaha
XS 400 war. Nein, die arme
DKW schien
mir alleine und einsam zu sein, da stellte ich noch eine
Zündapp DB
200 neben sie in den Keller. So fings an......
Heute sind in meinem Fuhrpark versammelt:
1 x MZ ETZ 150, 1 x MZ ETZ 251, 1 x MZ ETZ 250 Gespann, 3 x MZ ETS 250, 1 x MZ ES 250/1, 1 x MZ ES 250/2 NVA, 1 x DKW RT 125/2, 1 NSU 4-Takt – Fox, 1 Jawa 175,1 x BMW R 80 RT sowie die Kawasaki Z 550 meiner Holden. Viele davon sind gerade im Bau, aber so um die 10 Stück sind imstande sich aus eigener Kraft fortzubewegen. Insgesamt haben wir bisher 36 Motorräder besessen....(Stand 01.07.99 ) Dabei gibt es am Münchner Stammtisch noch viel ärgere Spinner...Einer unserer Stammtisch - Spezi's hat sich ein ehemaliges Raiffeisen - Lagerhaus zugelegt. (Betonung auf Lager) Rate mal warum er das tat und was im Lager steht.
Also freue Dich daß Deiner nur Kocher sammelt, und stell Dir vor, daß wir nur ein klitzekleines Häuschen bewohnen, keine Fabrikhalle (Gott-sei-Dank, sonst wären wahrscheinlich alle 32 noch da..) oder so.
Einen Entziehungsversuch habe ich gemacht: Ich begann russische Uhren zu sammeln, brach den Versuch jedoch ab weil es nervt jeden Abend 5 Uhren aufzuziehen. Ausserdem widersprechen sich beide Sammlungen nicht, so kommt die 200m-tief-dichte-Russen-Panzer-Uhr immer auf Motorradtreffen zum Einsatz, (weil sie eben absolut wasserdicht ist)
Apropos Kocher: Mit meinem Enders - Baby verbindet mich eine intensive Hass-Liebe. Nie würde ich es wegwerfen oder veräußern, nie ist es mir gelungen auch nur ein Täßchen Tee darauf zu kochen ohne es mehrmals zu zerlegen, zu säubern, und zu hätscheln. Diese russischen Kocher gefallen mir ungeuerlich gut, aber auch der JUWEL hat wirklich einen gewissen Charme. Hier sehe ich ernste Gefahren für meinen Seelenfrieden.
Mit
freundlichen Grüßen, Rolf
aus Penzberg
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Sowas macht kein Reiskocher mit!
(..aber eine MZ..)
Mein Freund, der Doc, hat anscheinend beschlossen seine gesamte Verwandschaft und Bekanntschaft mit Motorrädern ostdeutscher Herkunft zu versorgen. Tatkräftige Unterstützung erhält er dabei von einem Arbeitskollegen aus Dresden, der die Dinger irgendwo in Teilen zusammenkauft und dann mehr oder minder komplette Fahrzeuge draus macht. So sind wir eines schönen Samstages in der Frühe um 2°°h mit Hänger und viel Kaffee losgefahren, um drei der guten Stücke spät abends wohlbehalten zuhause wieder auszuladen. Eine 150er ist für meinen Nachwuchs gedacht, eine 150er und eine 250er gibt der Doc an seine Family weiter. Die TS 150 soll nach Friedrichshafen, der Onkel will sie holen. Schon während der Fahrt von Dresden zurück entsteht der Gedanke "warum soll sie der Onkel holen? Vor allem wenn die Rote Nummer da ist, der Onkel Oldtimer sammelt und der Herbst noch lau ist?" Gesagt, getan, mein Erich ist das Mutterschiff, und ich düse hinter dem Doc auf seiner 150er her. Schon am Berg in Achmühle, nach ca. 200 m Fahrt merken wir wie schwach die Elektrik der Kleinen ist.Wenn er bremst, geht der Motor aus. Wenn er blinkt, geht der Motor aus. Macht er Licht, geht der Motor aus. Der Doc ist von seiner AWO gewohnt, daß das rote Licht nicht schlagartig, sondern langsam ausgeht. So stellt er befriedigt fest daß an der MZ dasselbe passiert, das Lämplein glimmt immer weniger. Dann glimmt es fast überhaupt nicht mehr. Dann springt der Motor nicht mehr an.Nix glimmt mehr, die Batterie ist nämlich leer. Merke: EINE MZ IST KEINE AWO! Ob wohl eine Kohle an der LIMA hängt? Nein.Sicherung durch? Nein. Sind Stecker vergammelt oder sowas?? Nein. Moment mal, Stecker? ein Kontakt am Regler ist garnicht besteckt, leer! Da gehört doch was hin?? Im Mutterschiff liegt das gelbe Wunder und tut kund, daß die Batterie mangels Kabel nicht geladen werden kann..... Also prügle ich den Erich mit Lichtgeschwindigkeit zurück nach Haus, wo der Doc sich schnell das Kabel lötet, und derweil die Batterie lädt.
Das war es auch, brav schnurrt die Kleine vor dem Erich her, der Erich hat Mühe zu folgen. Er ist hinten mit einem 15"-Rad ausgerüstet, und das 16er Ritzel ist wohl etwas zu klein. So muß ich entweder den Motor drehen was geht, oder den Doc schlichtweg davonfahren lassen. Der hat nämlich keinen Rückspiegel, so sieht er mich auch nicht langsam hinter sich entschwinden, als wir zwischen Marktoberdorf und Kempten mal auf der Schnellstraße fahren.
Der Erich möchte auch zur Zeit schonend behandelt werden. Andauernd fällt die obere, hintere Motorhalteschraube aus. Das Gewinde der Motorhalterung packt nicht, und den Motor ausbauen will ich noch nicht, da eine Restaurierung des gequälten Winterfahrzeuges ohnehin ansteht.
Bald ist Friedrichshafen erreicht, es gibt Linsensuppe und HOREX mit ARDIE, die Übergabeformalitäten (mittlerweile mag der Doc das Dingelchen am liebsten garnicht mehr hergeben) nehmen ihren Lauf, der Doc setzt sich in Erich's Beiwagen, und schon sind wir auf dem Rückweg zu unseren Lieben.
Der Erich rennt wie es sich für einen Zschopauer Wolf gehört, lediglich der Motor wackelt so komisch im Rahmen. Beim Losfahren nach Ampelstops springt die Kette über, aber wenn er rennt dann rennt er unaufhaltsam. Das Gewackle nimmt zu, beim Schalten muß ich den Schalthebel suchen, dauernd ist er woanders. Irgendetwas ist oberfaul, und ich ahne auch, was....In Marktoberdorf halte ich unter einer Laterne an, um der Sauerei mal ansichtig zu werden: Tatsächlich, die Schraube ist wech, und schlimmer noch, die untere Schraube steht sinnlos in die Gegend, weil die Halterung abgerissen ist. Genaugenommen hängt der Motor nur noch oben, am Auspuff und an der Kette, und am Ende der unteren Halteschraube. Das ist scho ein bissi wenig! Ich will heim, der Doc will heim, und der Erich sieht wohl auch ein daß er uns nicht einfach im Stich lassen kann. So reduziere ich das Tempo fürderhin, vermeide Lastwechsel soweit möglich, und warte darauf wann ich meinen eigenen Motor überfahre..... Nix passiert, ich lade den Doc allerdings gleich bei mir ab, will dem Erich wenigstens die Strecke zum Doc und zurück ersparen. Es wird noch ein langer Schwatz an diesem Abend.
Mittlerweile ist der Erich wieder ganz, ein ausgeweideter ETZ-Rahmen lag noch im Garten, da waren die Halterungen noch dran. Und die Reparatur gestaltete sich einfacher als geglaubt: Kette runter, Schwingenbolzen raus, Schwinge ein bisserl nach hinten ziehen, linke Halterung abziehen,rechte Halterung.... hoppla!
Die Halterung klemmt!! Unten ist sie locker, aber oben klemmt was. Die Schweinerei ist bald gefunden, der Rest der abgebrochenen Schraube steckt noch drinne! Wat nu?? Mit der Flex komme ich nicht ran, aber beim Fummeln merke ich daß der Schraubenrest sich im Gewinde drehen läßt. Bald ist eine aussichtsreiche Stellung gefunden, nur der Motor ist der Befreiung im Weg. Ich mache die Auspuffstrebe ab, jetzt hängt der Motor nur noch am Zylinderkopf, und läßt sich wunderbar drehen wie ich will. Da kann die Halterung nicht lange widerstehen, und bald ist alles wieder heile. Bei der Gelegenheit habe ich ihm ein 18er Ritzel spendiert, damit er nicht mehr so hochtourig rennen muß, mein Erich.
Gruß
aus Penzberg,
Rolf
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....und mal wieder das Thema: Kinder und Motorradfahren!
Ein Namensvetter schrieb mal im SPI sinngemäß " mit der Geburt der Kinder hört die Moppedfahrerei auf und die Probleme fangen an.....
RECHT HAT ER!
Meinen Zschopauer Wolf zu reparieren galt es. "Papa, ich will mit!" "Nein, is doch nur langweilig für Dich, was willst denn da?!" "Papa, ich komm mit!" "Na gut, aber wegen Dir höre ich nicht früher auf." "O.k." meint Sohnemann, und machte sich weil sein Alter etwas farbenblind ist beim Zusammenfieseln bunter Drähte, weil sein Alter zu dicke Pratzen hat beim Hineinfieseln dünner Schräubchen, und weil sein Alter nur zwei Arme hat beim Festhalten etc. recht nützlich. Zwei Stunden später: Der Tauschmotor ist drinne, das Gespann steht vor der Halle, RÄNGDÄNGDÄNG Motor läuft.
Zartes Stimmchen aus dem Hintergrund: "Papa, darf ICH fahren?"
End von der Geschichte: Nach dem gespannmäßigen Beinahe-Ausritt ins Blumenbeet (zu schnelle Rechtskurve) kurvt Sohnemann im Firmengelände herum, Paps darf derweil aufräumen. Auch das anschließende Festmahl im MC Donalds war eindrucksvoll: Die Weiber hinterm Tresen überlegten lange wer wohl von den beiden ölverschmierten Gestalten widerlicher anzusehen sei....
Mit Schraubereien ist er aufgewachsen, mein Sohn. Er brachte es im zarten Alter von ca. 12 Monaten fertig sich aus dem Werkzeugkasten einen Uhrmacher-Schraubenzieher zu nehmen, und das Ding genau ins Getriebeschauloch des 4-Gang-MZ-Motors zu praktizieren, den ich im Wohnzimmer gerade in Arbeit hatte.
Alles Schütteln half nix, der Schraubenzieher blieb drin, also nochmal Motor auseinander. Sohnemann lernte schnell, daß meine XS 400 unter der Sitzbank die Batterie hatte. Ein bezeichnendes Licht auf die Funktionsfähigkeit des Moppeds warf damals, daß der Kurze, bevor er sein Dreirad bestieg, immer erst das Polster vorn Sitz klappte, drin rumfummelte, und dann losfuhr. Manchmal schob er es erst an und sprang dann von hinten drauf. Ganz wie Pappi.
Das Töchterlein ist da etwas zurückhaltender. Infiziert ist sie aber auch recht heftig. Als bei einem Gespann - Unfall unser Dnepr mit dem Boot hochkant auf die Begrenzungsmauer der Garda-See-Uferstraße fiel, purzelten beide Kinder aus dem Boot, ich lag halb unter dem Motorrad und konnte beide gleichzeitig auffangen. Die kleine Tochter plärrte entsetzlich Ich krabbelte unter dem Eisenhaufen hervor und sah nach ihr. Da verstand ich ihren Kummer: ,,Unser schönes schwarzes Gespann ist kaputt." Aha. Es war aber nur ein bisserl verbeult, konnte ich sie trösten.
Ab und an bemerke ich, daß jemand in meiner Blechgarage gewesen sein muß. Mal ist was umgeräumt, mal ist die Tür nicht zu, und eigentlich stehen nur Moppeds drin, wo keiner was dran zu suchen hat Auch das kleine 50 Hercules Moped mit den kleinen Rädern, irgendwann fur 50.- DM gekauft, ist ohne Aufsicht tabu. Neulich bemerkte mein Sohn, ich müsse das Ding mal herrichten, es spränge nicht an, obwohl er den Benzinhahn aufgemacht und auch den Tupfer betätigt hätte. Gottlob hatte er nicht genug Kraft zum Ankicken. Das wird dann das eigentliche Problem werden, wenn er mal kräftig genug ist....
10
Jahre später: Jetzt
sind die Moppeds beim Herrn Sohn nicht mehr aktuell. Allerdings das
Schwesterlein
macht Fortschritte. Sie quengelt jedesmal, wenn ich mit einer MZ oder
einem
handlichen Oldie das Grundstück verlasse, ich solle sie doch
bitt'schön
mitnehmen. Es dauert nicht lange, dann kommt von hinten eine Stimme,
die
vorschlägt, mal ein bisschen abseits zu schauen. Schwarzfahren
will
sie, und ein verantwortungsbewusster Pappi weiß
natürlich, was
er in solch einem Falle zu tun hat...
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das kleine rote Auto (Teil II)
steht neben mir an der Ampel. Die ist auf rot. Es sagt dauernd "brrrm, brrrm" zu meiner Kuh. Meine Kuh antwortet:" bruuumm, bruuumm" Ich glaube, die wollen was voneinander, so á la JoeBar einen Sprint auf 400 m hinfetzen oder so. Piste ist die Verdistraße in München, oder so heißt sie zumindest ab der Trambahnwendeschleife. Ampel gelb, "brüll" sagen beide Fahrzeuge und stieren los. Das kleine rote Auto - wenn es auch ein Fiat Barchetta ist - hat keine Chance. Doch dann sehe ich, daß da noch einer beim Rennen mitmachen will, so ein graublauer VW-Bus. Der beobachtet das Ganze - hat extra ein Auge in der Ladeluke eingebaut. Weil er recht auffällig unauffällig, von Weitem sichtbar steht, zügle ich meine Kuh. Der Barchetta - Fahrer meint, daß er gewinnt, und läßt das Gas stehen. Fatz! Leider bekam ich sein Siegerfoto nicht zu sehen, denn an obengenannter Trambahnwendeschleife steht bereits eine Kolonne von Siegern, die von einigen grün Bemäntelten per roter Kelle zur Siegerehrung gewunken wurden. Der Barchetta hat gewonnen, denn er wird eingeladen, mich lassen sie ziehen, denn ich habe rechtzeitig das Gas weggenommen.
RoPo, Penzberg (14.5.97)
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Skijöring - Ein Eisrennen mit dem MZ - Gespann
Die Vorgeschichte
Trotz Treibhauseffekt und Ozonloch hat sich der 1995er Winter gut angelassen: Schnee hat es überreichlich, sodaß dem Gespannvergnügen fast keine Grenzen gesetzt sind. Auf zum Plansee-Treffen heißt die Parole! Zumindest solange bis der Strassenzustandsbericht über alle Sender dröhnt: Grenze ab Schloß Linderhof dicht, Zufahrt von Reutte aus gesperrt! Lawinengefahr... Ich machte den Doc mit der Sachlage vertraut, und notgedrungen planten wir ohne Plansee planlos irgendwo rumzugondeln. Am fraglichen Morgen bimmelte dann das Telefon: Das Treffen findet statt, aber unten in Reutte, ausserdem würde ein kleines Ersatzteil dringend benötigt. Überdies bestand Aussicht auf selbstgekelterten Most.... Gottseidank gab diese Malaise den Anstoß den inneren Schweinehund zu überwinden, und wenn schon nicht zu zelten, dann doch wenigstens hinzufahren.
Kurzum es wurde eine herrliche Wintertour, durchs weißgepuderte Voralpenland, bei eitel Sonnenschein und trotzdem wohl -15°C. Wenn ich an meine Unterhandschuhe in der Tasche gedacht hätte wären mir nichtmal meine Griffel abgefroren. Am Beginn der Bergstrecke in Reutte zum See hinauf trafen wir noch auf weitere Moppeds, alle brummten sie lustig bergauf, und auch der Erich packte die Sache, als der Doc sich hinter mich auf den Sozius plaziert hatte. Eine rotweisse Schranke wurde ignoriert, da stand irgendwas von Lawinen drauf. Oben am See dann die "Überraschung": Ein Schneewall, künstlich zusammen- geschoben, unüberwindbar, und noch so`n Schild mit was wegen Lawinen drauf. Also Gedenkminute, Foto raus, dokumentieren die Sache, dem Doc fallen bald die Finger vor Kälte ab, als er seinen Fäustling auszieht um knipsen zu können. Bald töppern wir wieder ins Tal zurück, und finden das Treffen im Ort auf einem Campingplatz.
Bald ist das das Ersatzteil überreicht, die Moppeds bewundert, Moscht ist nicht mehr da, dieFlaschen hat's vor Kälte bei -25°C in der Nacht zerrissen.
Und zurück gehts.
Und jetzt ist die Vorgeschichte aus. Mit dem STRESS-PRESS- RACING-TEAM hat's nix zu tun gehabt, aber schön war's.
Als ich spät abends heimkomme, ist meine bessere Ehehälfte mit ihren Kegelschwestern ausgegangen. Am nächsten Morgen gegen 4°°h trudelt sie ein, und erzählt sie habe von einer Kegelerin erfahren daß in Penzberg ein Ski-Jöring stattfinde! Und daß sie der Meinung sei wir könnten unseren Erich auch mal mit dem Flair der Rennstrecken bekanntmachen, und daß ich fahren solle. Wär mal was Neues.
Dies war die Geburtsstunde des STRESS-PRESS- RACING- TEAMS!
Also haben wir den Wecker auf 8°° gestellt, (und das an einem Sonntag!), um 8.45 wurde aus dem Alltagsgespann unser Bolide, um 9.°° erfolgte die Nennung, um 9.20 war ein Verrückter gefunden der sich skifahrenderweise an den Erich hängen wollte, und um 10.°° war bereits das erste Mal ein dritter Platz erkämpft. Die Daten: Vorne ein 3.50-16"-Heidenauer Soloreifen (Rille!), hinten ein 15" Firestone (Entenreifen, Sommerprofil). Die Traktion war ungeheuerlich, die Solofahrer legten vor der Kurve ihre Maschinen quer, der Skifahrer zog dagegen, und so stabilisierte sich die Fuhre. Unserem Skifahrer gelang es mühelos den Erich aus der Kurvenlage wieder in die Geradeausposition zu wuchten, ich steuerte verzweifelt mit dem Lenker nach links am Anschlag dagegen.Irgendwie kamen wir trotzdem um die Kurve. Die Moni saß auf dem Sozius, alle erklärten uns dieserhalb für verrückt, aber erstens ging's nur links rum um's Oval, und zweitens brachten Moni's Pfunde wenigstens etwas von der Zschopauer Performance auf's Eis. Dreimal wurde das Oval umrundet (und wir nicht überrundet), dann gabs die Flagge und der erste Lauf war absolviert. Dritter Platz!! Auf Anhieb!!Und das gegen solche Konkurrenz: Eine Vierzylinder - Kawa mit Zwillingsreifen und Seitenwagen - Antrieb, eine Vierzylinder - Suzie gleicher Machart, einen (virtuos gefahrenen) BM-Dnepr mit Differenzialsperre, der dann auch gegen die PS - Protze gewonnen hat, eine XT mit Velorex, leider waren wir nie zusammen in einem Rennen, dem hätte ich's gezeigt, und noch eine Emme.Die überlegte sich nach ihrem 2. Lauf eine besondere Teufelei: ob angekickt oder angeschoben, der Motor lief nur noch rückwärts.Der zweite Lauf verlief wie der erste, nur der Start verzögerte sich für uns, weil der Erich ausgerechnet auf einer Eisplatte zu starten hatte. Bis unser Equipment seine Stärke zeigen konnte waren die anderen schon um die erste Kurve. Interessanterweise verringerte sich dann der Abstand kaum mehr. Der dritte Lauf stand unter einem schlechten Stern, unser Skifahrer war weg. Wir starteten gezwungenermaßen ohne ihn, unterwegs holte er uns ein (!) und hing sich dran. naa jaa, ein vierter Platz. Der letzte Lauf ging besser, weil ich den Skifahrer bat den Erich in der Kurve mit dem Hintern nach aussen zu zerren, so stand er etwas quer und ich konnte mehr Gas geben. Trotzdem wieder ein vierter Platz. Standing Ovations begrüßten uns beim Einlauf in's Fahrerlager. Ein Konkurrent ( mit der XT ) wurde gleich noch mit SPI vertraut gemacht, die Zwangsstressung wird wahrscheinlich nicht nötig sein. Was vielleicht noch die geneigte Leserschaft interessiert: Pro Lauf starten maximal 4 Gespanne, in unsren ersten 2 Läufen waren wir zu dritt....
Aber Spaß hat's schon gemacht, und daheim erinnerte ich mich alter Dnepr - Zeiten, und des bewährten Vulkanisierbetriebes in Immenstadt. Wir sollten nicht nochmal schon beim Start zur Lachnummer werden! Samstag drauf holten wir den Schlappen ab, vom Feinsten ist er. Ein Test im Schneehaufen ergab geradezu uferlose Traktion. Frohgemut traten wir also am 22.1.95 gegen fast dieselben Kontrahenten an, nur die Straßengespanne hatten allesamt gekniffen. Also alleine gegen die Boliden, viel Feind, viel Ehr'!! Die Ampel schaltet auf grün, die Motoren heulen auf, da hebt sich das Seil und wir sind auf der Piste. Der Erich rennt los, seitlich verschwindet tatsächlich eine dieser flachen Rennflundern im Rückspiegel, Erich's Motor und mein Herz jubeln. Einer ist beim Start versägt, der andere biegt knapp vor uns in die erste Kurve, ich nehme das Gas weg, lenke, trotzdem saust der Erich geradeaus. Fast donnern wir in die seitlichen Schneewälle. Fazit: Vor lauter Power kann der Erich nur noch geradeaus...
Irgendwie
schlingern wir um die Kurve,
'rausbeschleunigen geht einwandfrei. Nächste Kurve, gleiche
Scheiße.
Von ganz aussen steuere ich nach ganz innen, schlabbere wieder
irgendwie
durch die Sulze die sich über dem Eis gebildet hat. Ich komme
mir
in der Kurve langsamer vor als je zuvor, aber die anderen Gespanne sind
in der nächsten Kurve beschäftigt. Keine Gefahr von
hinten überrundet
zu werden. Endlich nach drei Runden á 340 m was
weiss-schwarz kariertes.
Runter vom Kurs, der Skifahrer ist von oben bis unten mit Schneematsch
voll, "na, der Reifen greift wenigstens" denke ich befriedigt, erst
dann
tut mir der Spezi leid. Zwei , drei Läufe dicker Solomaschinen
mit
wunderbar ballernden Viertakt- Einzylindern ( meist JAWA ), dann sind
wir
wieder dran. Den Skifahrer habe ich gebeten sich weiter rechts aussen
zu
halten, um mir das Driften zu erleichtern. Das Startseil hebt sich,
wieder
verblase ich das seitenrad-getriebene Rennerle, die Kurve geht ein
bisserl
besser, aber zuviel Zeit geht verloren mit der Eierei in den Kurven.
Immerhin,
auch diesmal zeigt sich daß es weniger an den PS, als an den
Reifen
liegt. Schon im Ziel ist mir klar daß die verlorenen
Läufe
1. für uns ein
Gewinn an Erfahrung,
und
2. für den
Vulkanisierer erneuten
Umsatz bedeuten. Der hatte nämlich was von "Rillen vorne" und
"da
kann mer Euch scho eppis mache" erzählt.
Der Erich war dann zumindest der einzige Renn-Teilnehmer, der die Walstatt auf eigener Achse verlies.
Keep
on running!
Ropo
aus Penzberg
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Das Drachenfest (RoPo probiert eine Kawa aus...)
Unter
den bemoosten Häuptern meiner
Stammtisch - Kameraden setzt sich immer mehr die Anschaffung von
Moppeds
höherer Leistungs- und Image - Klassen durch. Die
Gummikühe werden
weggesperrt - verkaufen ist mehr denn je out - und die Neue
brüstet
sich dann mit viel Plastik über dem Vorderrad, mit Namen aus
der altenglisch
- lateinischen Motorrad - Historie, mit einem Nachttisch -
Lämpchen
auf dem Vorderrad - Kotflügel, und furchtbar vielen PS.
Na denn Alter, habe ich mir
gesagt, auch
Du kommst in die Jahre, mal schaun was so zur Zeit Sache ist, und
vielleicht
ist sowas auch das adäquate Fortbewegungsmittel für
mich, wo
ich doch auch schon mehr als die Hälfte der Lebenserwartung
des durchschnittlichen
Bundesbürgers hinter mir habe.
Das " DRACHENFEST " des
Königsdorfer
Klappersacki - Händlers war also diiiie Gelegenheit zum Test.
"Habt`s was Bequemes da, so
was für
weite Reisen, mit sauber Leistung?" "Ja, hamma scho" tat mir das recht
nette Weiberl des Händlers kund, "da schau, da steht sie!"
Ein Traum in Plast, sie (die
KAWA) schielt
mich recht mißtrauisch aus ihrem Halogen - Doppelscheinwerfer
an.
(Oder sinds fernöstliche Schlitzaugen....) Mein ziemlich
versalzener
Novodress - Anzug gefällt ihr wohl nicht. Die steht wohl auf
so buntes
Zeugs mit Fuchskopf drauf. Ich schiele wahrscheinlich genauso. Die
Verkleidung
ist für Pygmäen gedacht, vor was sollen denn die 2 cm
Abstand
vom Tank schützen?? Immerhin ist der Choke als solcher
erkennbar,
ein konventionelles Zündschloß ist auch da, Gas,
Bremse, Kupplung,
nu ja, ich unterschreibe daß ich sie kaufen werde, falls ich
sie
in den Graben schmeiße und das überleben sollte .
Die harten
Mannsbilder, die sich in der Werkstatt vollaufen lassen, schauen
verwundert
was da für einer sich auf das edle Ross setzt, mitten im
Winter, wenn'
s nur +15o C draussen hat und auch kein bißchen Sonne
scheint....
Auf eine normale
Anlaßprozedur (nein,
Kickstarter hat sie glaub ich , keinen) reagiert sie mit
Motorengeräusch,
auf das Ansinnen, ums Eck und vom Hof zu fahren, reagiert sie schon
eher
störrisch. Wendekreis ca. 50 m. Auf der Strasse bin ich
erstmal gut
beschäftigt mich überhaupt im Sattel zu halten, das
Ding fetzt
ab wie Hulle. Als ich mich wieder gefaßt habe kommt mein
Kleinhirn
mit der Meldung daß wir uns gerade an einem Lieblingsstandort
der
Radarkontrolle befinden, mein Großhirn tut kund daß
laut Blick
auf den Tacho ca. 130 km/h anstehen und daß wir uns im Ort
befinden.
Diese Tatsachen werden vermittels Bremse in Einklang gebracht, die
Bremse
tut butterweich, mein Leben lang habe ich offensichtlich noch nie
gebremst.
Sagenhaft.... Sowas fehlt meiner Kuh. Nach ca. 500 m Fahrtstrecke
fangen
mir die Beine an einzuschlafen, die Fußrasten befinden sich
knapp
unterhalb der Sitzbank, seltsame Haltung, das. Meine Vatertagstour
-vielleicht
wieder nach Krakow- in dieser Haltung, knappe 1000 km , davon 50%
Landstraße,
an einem Tag zu fahren?? In dieser Stellung?? Nie und nimmer. Trotzdem
probiere ich am Ortsausgang wie das Ding so geht. Schalte bei 6000
Touren,
der Motor geht etwas rauh, boooah geht das ab, wieder schalten bei 6000
u/min, warum zeigt der Drehzahlmesser eigentlich erst ab 12000 rot? Mal
ausprobieren. Gas auf, höher gedreht.
Irgendwer hat mich mit dem
Lasso eingefangen,
irgendwas versucht mich gewaltsam vom Mopped zu reißen, die
Mühle
will unter mir raus, geht ab wie ein Treibsatz, die Strasse wird
kurvig,
die Strassenlage ist fantastisch, trotzdem kommt der Strassenrand
bedenklich
nahe.
Jetzt weiß ich
jedenfalls, warum
der Motor ein bisserl gemeckert hat, dem wars zu langsam.... Ihr
schmeckt
die Gangart, ich leide unter fürchterlichen
Adrenalinstössen,
ist nicht meine Art.
Eine kurze Gerade,
Spurtversuch, der Tacho
geht sofort auf 200, die Bremsen sind ein Traum. Meine eingeschlafene
Haxen
sind wohl dank des überhöhten Blutdrucks wieder
aufgewacht, der
Boandlkramer* wetzt seine Sense, aber bevor er fertig damit ist laufe
ich
bei den Klappersackis wieder ein. Umsonst hast Du die Sense
geschärft,
nimm einen Anderen, der sich so ein Geschoß kauft, ich
weiß
jetzt meine Kuh zu schätzen. Eine Zigarrette wäre
jetzt gut,
ich hab noch ein paar Stunden den Tatterich, und froh entschwebe ich in
aufrechter Haltung hinter der RT - Verkleidung, bin wieder der King Of
The Road auch wenn andere schneller können. Ich komme
wahrscheinlich
weiter...
Was ich eigentlich gefahren
habe?? Weiß
ich nicht so genau, irgendwas von Nina stand drauf (nein, nicht Hagen,
aber genauso laut) viele Z's,X'se und 'ne 9. Könnte also
irgendeine
900er gewesen sein....
Am Nachmittag meinte mein
Töchterlein
sie wolle gerne noch mit dem Herrn Papa etwas Motorrad fahren, da hab
ich
die 10jährige hintendrauf gepackt und mir bei einem
Bäcker alte
MZ 's und EMW - Gespanne angeschaut. Der verkauft die genauso wie seine
warmen Semmeln, nur teurer und rostiger sind sie, und sympatischer als
japanische Elitekämpfer. (Nur die Bremsen, diese Bremsen, also
da
bräucht' man halt nimmer ganz so vorausschauend fahren mit der
Gummikuh,
wenn sie gut beladen und sauber in Fahrt ist...)
Gruß aus Penzberg
vom leicht nervös
gewordenen
RoPo
• bay. für
"Gevatter Tod"
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Glossar für Motorrad - Umgangssprache und ein paar wichtige Begriffe
Boot: Beiwagen. Sieht im Slapstick - Kintopp lustig aus, wenn er verloren geht. Meine Frau fand die Situation - als sie wirklich mal eintrat - eigentlich auch ganz nett. Sowas hält die Ehe frisch....
Elefant: Zündapp KS 601, gab dem Elefantentreffen seinen Namen. Elefantentreffen finden im Winter statt, ein gigantisches Theater, wo alle Besucher auch gleichzeitig die Darsteller sind. Nur die Elefanten sind im Zeitalter des Straßensalzes etwas zu schade für solche Touren. Dnepr, Ural und MZ tun's auch. Und jedes andere Moped auch. Nur kein Neues...
Gummikuh: Ein Motorrad der Fa. BMW. Die Bezeichnung bezieht sich auf das angeblich schwammige Fahrverhalten und die ursprünglich bayerische Herkunft dieser Fahrzeuge. Na ja, wenn man an den alten BMW'S Gas gibt, gehen sie hinten hoch (Kardan - Aufstell - Moment), wenn man Gas wegnimmt, gehen sie in die Knie. Aber wen stört das??
Lima ist die Abkürzung für "Lichtmaschine", meistens sitzt sie unter einem separaten Deckel und ist problemlos zugänglich. Problemlos zugänglich muß sie auch sein, denn seit ihrer Erfindung sind Motorrad - Lichtmaschinen eine der Hauptursachen für ernste Pannen.
Moppet, Moped, Moppett: Das kann jedes motorisierte Zweirad sein, also ein Mokick wie auch eine Harley.
Motorenöl: Nicht nur die weibliche Hälfte der Menschheit glaubt, daß Öldruck - Kontrollampen hauptsächlich der Beleuchtung von Armaturenbrettern dienen. Das Vorhandensein von Motorenöl ist ebenso kaum des Nachdenkens wert. Daß diese Substanz sich einfach so - wenn auch sehr langsam - durch den Auspuff verabschiedet, andererseits aber lebensnotwendig zur Schmierung, zum Abtransport von Verbrennungsrückständen, und auch noch zur Kühlung des Motors ist, sollte man wie ein Mantra vor sich herbeten.
Ölfilter: Dient zum Reinigen des Motoröls. Muß in regelmäßigen Abständen erneuert werden, aber: Das Teil zu wechseln ist besonders bei BMW eine gar gräßliche Fummelei
Ösiland:
Österreich.
Hier leben die Ösi's. Auch Ötzi hat hier gelebt.
Gründe
von gewissen Ähnlichkeiten unbekannt. (Wobei es durchaus
umstritten
ist, ob Ötzi ein Österreicher war: Nur Deutsche
bringen es fertig,
mit Sandalen ins Gebirge zu gehen!!)
"Was uns trennt, ist die
gemeinsame Sprache"
(Karl Kraus)
Gesetzeshüter
dürfen Geschwindigkeit
von KFZ schätzen. Sie tun das ausgiebig. Und auch dem eher
ruhigen
Zeitgenossen könnte angesichts dieser
Schätzkünste manches
unfeine Wort enfleuchen. An der Brenner - Bundesstraße stehen
oft
mehr weiße Motorräder am Straßenrand als
bunte auf der
Straße fahren. Autobahnen kosten was.
Alpenüberquerende
Autobahnen kosten dann noch zusätzlich was.
Alpenüberquerende
Strassen kosten auch was, und nicht zu knapp.
Schaltkästen am
Straßenrand
(vor allem 5 Meter vor Ortsende oder nach Ortsanfang) sollte man sachte
passieren und einen Blick in den Rückspiegel werfen. Wenn zwei
Guckerles
drinne sind, wars kein Schaltkasten.
Der geplante Alpentunnel
findet meine
Zustimmung, allerdings sollte er von Mittenwald (D) nach Sterzing (I)
gebaut
werden. Aus dem Aushub könnte man einen Wall .......
Reiskocher: Motorrad japanischer Herkunft.
Schmusekugel: Iglu / Kuppelzelt
Schwinge und 15" bedeutet für Gespannfahrer, daß ihr Motorrad jetzt leichter zu lenken ist ( - wenn man einen Beiwagen an ein normales Motorrad schraubt, muß man sich schier die Arme ausreißen, wenn man um die Kurve will) und auf Autoreifen der Größe 15 Zoll rollt. Letzteres schont den Geldbeutel ungeheuer, denn normale Motorradreifen habe ich selbst schon im Gespannbetrieb nach 1500 Kilometern wegwerfen müssen, ein Autoreifen hält mindestens 10 x solange.... Überdies kippt ein Gespann, wenn es zu schnell in die Rechtskurve gefahren wird. Je niedriger der Schwerpunkt, desto weniger gefährlich ist das Fahrverhalten, und aufgrund des geringeren Reifendurchmessers liegt ein 15" Gespann niedriger als ein Standard - Motorrad.
Wunder , das gelbe: "Wie helfe ich mir selbst" an MZ - Motorrädern. Auf erstaunlich saugfähigem, jedoch einlagigem Ost - Papier gedrucktes Kompendium. Man sollte es sofort nach dem Kauf (wie alle anderen Motorrad - Schraub - Anleitungen auch) zerlegen, in Prospkthüllen einsortieren und in einen schmutzunempfindlichen Ordner ablegen. Hält dann auch schmierigsten Schmierfingern stand.