Schottland - Motorradtour 2004

Stephanie ist quasi im Beiwagen aufgewachsen, und der Motorrad - Bazillus hat die Zeit überlebt. Nach einigen Touren mit ihrer 125er KYMCO - die auch nicht ganz ohne waren - schlug sie uns vor ob wir nicht zu dritt mit unseren Motorrädern nach Schottland fahren wollten?
Welcher Vater, welche Mutter kann da nein sagen (wenn gerade auch noch die Kohle für solch ein Vorhaben da ist)??
Wir sagten ja, buchten beim ADAC die Fähre von Zeebrügge nach Edinburgh - Rosyth, bekamen keinen Rabatt und keine Kabine mehr, nur noch "Schlaf"sessel.
Die Suche nach einem ETAP - Hotel oder etwas Vergleichbarem an der Strecke von Südbayern nach Zeebrügge schlug fehl, bis Brüssel fanden wir nichts. Da war es aber schon 22:30h und ca. 800 km Fahrt lagen hinter uns dreien. Erste Fahrfehler machten sich bemerkbar und wir irrten durch Brüssel auf der Suche nach einem Hotel. Ein Taxifahrer gab uns einen Tipp, wir fuhren hin und landeten im Brüsseler Best Western Hotel. Ja, es war noch etwas frei, eine Art Suite, das Einzelzimmer fürs Töchterlein und unser Doppelzimmer waren durch eine Tür verbunden. Über den Preis   - Brüssel!! -   schweigt des Sängers Höflichkeit.
Wir versuchten am nächsten Tag wenigstens so viel wie möglich vom Frühstücksbuffet zu profitieren, und rückten dann nach Zeebrügge vor. Eine ausgiebige Rast am Strand von Zeebrügge war möglich weil wir viel zu früh am Anleger waren.
An der Fähre trafen wir schottische Motorradfahrer. Die kamen aus Bayern und Österreich und waren schockiert über das Wetter in Bayern.... So ein Sauwetter hatten sie ihr Lebtag lang nie erlebt! In Schottland, ja, regnen tät es schon mal, aber nicht so wie in den Alpen, und es würde auch immer bald wieder aufhören.... Das tröstete mich, denn ich hatte mich mental auf 14 Tage Dauersauwetter eingestellt.
Das Verladen ging Ruck - Zuck, die nötigsten Dinge kamen mit an Deck, Koffer und Helme bleiben am Mopped.
Die "Schlaf"sessel jagten mir Grauen ein, ein großer Bildschirm trötete Werbung für die Superfast - Ferries, aber das würde schon zu überstehen sein.
Später, beim Plausch mit einem Motorradfahrer, erfuhren wir dass er alleine in einer Vierbettkabine sei. Sofortige Nachfrage bei der Rezeption ergab dass die Kabinen im Gegensatz zur Auskunft des ADAC keinsfalls ausgebucht waren, wir buchten nach (ca. 134.- EUR für 3 Personen Innenkabine) und die Nacht war gerettet.

Die Landung in Rosyth erfolgte pünktlich, Hoppla, Linksverkehr!! und gleich ein paar Kreisverkehre..... Ein kurzer Verfahrer (weil auf der Landkarte Kinkardine stand und der Ort aber Kincardine heisst), doch bald waren wir auf dem Weg auf der Landstrasse um den Firth Of Forth herum über die Kincardine - Bridge.
Recht bald wird es ländlich, der Verkehr hält sich generell in Grenzen, und wir bummelten unserem ersten Ziel Inveraray entgegen.
Die Route führt am Naturschutzgebiet Lomond The Trossachs National Park und am Loch Lomond vorbei. Allerdings auf einer für unseren Geschmack zu gut ausgebauten Straße.
Auf der Landkarte zeigte sich bald ein Abstecher nach links, hinauf ins Glen Douglas. Unsere erste Single - Track - Road schlängelte sich steil hinauf ins Gebirge um den Doun Hill, und mit einigen Haarnadelkurven dann wieder hinab zum Loch Long. Unten traf sie dann auf eine Landstraße die uns weiter zum Glen Croe, Hells Glen bis nach Inveraray brachte.
Das Lorona - Guest - House liegt am Ufer des Loch Fyne, und uns bot der Hauswirt an unsere Moppeds doch in der Garage unter zu stellen. Die liegt ca. 30 Meter weiter rechts neben der Grundstücksausfahrt.
Super, also Moppeds abladen, rechts raus aus der Ausfahrt und natürlich prompt den Linksverkehr vergessen!! Als ich mich vom Schreck erholt habe sehe ich im Rückspiegel wie Tochter und Frau den selben Mist machen. Na, es war eine Warnung, es kam auch kein Gegenverkehr und nichts ist passiert.

Vom Glen Douglas zum Loch Long

Inveraray mit Museumsschiffen
Das liebevoll ausgestattete Museums - Gefängnis Inveraray - Jail lässt wenig Wünsche offen
Ein Ausflug zu den "Standing Stones" bei Kilmartin, sie sind Teil eines keltischen Tempelgebietes, etwa gleich alt wie Stonehenge

Ein stilles Fleckchen Erde: Loch Awe, auf dem Rückweg von Kilmartin nach Inveraray

Inveraray Castle, der Stammsitz derer von Campbell.
Schon am ersten Abend kosteten wir vom schottischen Nationalgebräu: Die ganze Familie einigte sich auf "Bunnahabain" als Favoriten. Auch die Verbindung mehrerer Pints Lagerbier mit etlichen Lokalrunden dieses edlen Stöffchens hinterlies am nächsten Morgen keine Folgen, das spricht für sehr hohe Qualität. Die Wirtsleute des Cottage - Restaurants in Inveraray machten zwar nach aussen um 21:00h den Laden dicht, setzten sich aber dann zu der Runde die sich gebildet hatte, und erzählte einiges aus dem täglichen Leben in Schottland was uns ziemlich nachdenklich machte. So gibt es zum Beispiel steuerliche Unterschiede zwischen Schottland und England die den Engländern erlauben Whisky billig in Schottland aufzukaufen und ihn dann in Schottland teuerer wieder zu verkaufen.
Übrigens: Der Loch Lomond Single Malt, in Oberbayern für 11,99 EUR gekauft, kostet im Sonderangebot in Fort William 16 BPS, also gute 20 EUR.....
Es muss übrigens nicht immer Single Malt sein, es gibt auch sehr gute Blended Whiskies. Johnny und Jack Dingsbums aus dem Lande der Freedom Fries sollte man aber nicht als Whisky bezeichnen, eher als Brennstoff.

Die Story von der privat finanzierten Brücke zur Insel Skye hörten wir immer wieder, die irren Mautgebühren die ein amerikanischer Konzern verlangt führen in ganz Schottland zu Empörung.

Wir brachen auf zu neuen Ufern, und hatten uns Malaig als neuen Stützpunkt auserkoren. Malaig ist ein kleiner Hafen, der den Anleger für die Fähre nach der Insel Skye und jede Menge Fischkutter beherbergt.
Die Route verlief über Glen Orchy, das Rannoch - Moor, Glen Coe, Loch Linnhe, Fort William, Glenfinnan (Denkmal für den unglücklichen - eigentlich eher ziemlich dämlichen - "Bonny Prince Charles" und das aus Harry Potter berühmte Eisenbahn - Viadukt) am weissen Strand von Morar vorbei bis eben nach Malaig.
Schnell war wieder Bed & Breakfast gebongt, und wir schauten uns die meereskundliche Ausstellung im Malaig Marine World an. Die Einrichtung ist simpel und "selbstgestrickt", die Flossentiere in den Aquarien stammen aus den Netzen der ortsansässigen Fischer, man sieht dass der Staat hier wohl nichts zuschießt und alles eigenfinanziert ist.
Wir drehten am nächsten Tag von dort aus die Runde um die Halbinsel Moidart.
 

Der Fluss Orchy im gleichnamigen Glen

Nochmal Glen Orchy: Hier entkam angeblich Rob Roy seinen Häschern durch einen Sprung in die Fluten
Nicht jeder ist Rob Roy und wird daher vor glitschigen Felsen gewarnt und aufgefordert Schwimmweste zu tragen...
Sonnenuntergang bei Malaig

Der Strand von Morar

Loch Moidart (bei Ebbe)

Tioram Castle auf der Halbinsel Moidart

Blick vom Tioram Castle zum Loch Moidart. Als wir so vor uns hin sinnierten trieb eine Robbe unten vorbei und auch sie genoss es sichtlich sich zu sonnen

Wozu hat man ein Stativ dabei?? Familienfoto unter Rhododendren

Abfahrt aus Malaig: Auch in Schottland regnet es mal!

Wir verließen Malaig auf der Fähre nach der Insel Skye, und es regnete, bzw es fiel etwas vom Himmel was Schotten als Regen bezeichnen, was der leidgeprüfte Oberbayer aber eher als leichte Abkühlung verbunden mit etwas Feuchtigkeit empfindet. Regen kennen die wohl gar nicht ..... Manchmal - bei ähnlichen Gelegenheiten - öffnete ich das Visier um etwas vom "gentle rain" ans Gesicht zu lassen! Und wenn es dann nach kurzer Zeit wieder aufhört ist der Duft von Rhododendron, Ginster, aber auch von den Mooren und Wiesen wohlriechend und würzig.
Auf der Isle Of Skye suchten wir uns gleich wieder eine Übernachtungsmöglichkeit, und wurden in Harrapool fündig. Die Familie bei der wir unter kamen war von uns beeindruckt ("motorcycle family") und wir von ihrer Herzlichkeit ebenso. Wir luden unser Gepäck ab und brachen gleich auf um die rechte Hälfte der herzförmigen Insel zu erkunden.
 

Immer um ihre Gäste bemüht sind die Schotten, und es darf keiner verloren gehen.... Man beachte auch den gälischen Text! Das klingt wie "elbisch" aus dem "Herrn der Ringe"

Kilt Rock heissen diese Felsen, weil die Basaltorgeln eine tartan - ähnliche Struktur aufweisen. Wenn man Glück hat sieht man an dieser Stelle schon mal einen Wal vorbeiziehen...

Neben den allgegenwärtigen Schafen gibt es auch größere "Verkehrhindernisse" am Straßenrand. Schafe sind aber gefährlicher, vor allem wenn das Lämmchen auf der einen Straßenseite steht und seine Mami auf der anderen: es will beim Nahen eines Motorrades sofort zur Mutter ,entwickelt dabei eine erstaunliche Geschwindigkeit
 und hüpft Dir gnadenlos vors Vorderrad.

Schafzucht war bis 1918 der Grund der Highland - Clearances: Den Bauern gehört zwar das Häuschen, aber nicht der Boden auf dem es steht. Fiel dem (Groß-)Grundbesitzer ein dass er auf diesem Boden Schafe züchten oder sonst etwas machen wollte charterte er ein Schiff, packte die Bauern drauf und schickte sie ohne Ausrüstung oder Geld irgendwo hin. Wenn sie's überlebten hatten sie Glück.... Auch heute noch kommt die Planierraupe wenn der Grundbesitzer seinen Pächter nicht mehr haben will oder den Grund an jemand anderen verkauft.
Pures Mittelalter in meinen Augen. Schröder, Merkel und Konsorten aufgepasst: Hier ist noch Stoff für Reformen in Deutschland!

Nicht nur Schafe und Rinder, auch Lachs wird gezüchtet. 
Loch Ainort beim Ort Luib

Unbedingtes Muss ist eine Führung in einer Whisky Destille! Wegen Explosionsgefahr darf man drinnen aber nicht fotografieren. Hier die Talisker - Destille in Carbost. Die Herstellung des Whisky gleciht in weiten Teilen dem Bierbrauen: Der Rauchgeschmack kommt vom Torfanteil im Brennstoff mit dem das Malz getrocknet wird. Talisker schmeckt sehr torfig.

Auch diese Tierchen sieht man oft ... wenn eine Kolonne von drei Motorrädern naht fetzen sie mit wilden Haken vor den Moppeds herum

Der Korallenstrand ( es sind wirklich Korallen!) nahe Dunvegan - Castle. Draußen im Loch Dunvegan gibt es Felsklippen, und man sieht dort die Köpfchen von spielenden Robben

Abends bereitete uns unsere Gastgeberin ein tolles Abendessen, und es gab einen ewig langen Schwatz. Auch das Häuschen unserer Gastgeber stand auf ehemaligem Pachtgrund. Als seinerzeit der Grundbesitzer beschloss das Grundstück zu verkaufen musste der Bauer samt seiner Kate weg. Ein Wörtchen zur Steuerbelastung: Uns wird Deutschland ja immer von allerlei Interessengruppen schlecht geredet. Man hält uns vor dass unsere Einkommenssteuerbelastung so hoch sei.... Klar, in GB ist sie niedriger. Dafür zockt der Staat halt woanders ab: Die Grundsteuer für das Häuschen unserer Gastgeber beträgt z. Zt. 1400 Pfund jährlich (wir zahlen für ein vergleichbares Anwesen ca. 50 EUR).  Der Sprit ist teuerer als in der BRD, und überhaupt haben wir nichts, aber auch gar nichts gefunden was wir irgendwie als preisgünstiger als bei uns empfunden haben... Dafür sind die Unternehmensgewinne und Manager - Gehälter noch höher als bei uns. Ist ja auch was.
Die privat finanzierte Brücke vom Festland nach Skye kostet die Berufspendler Unsummen, und wenn unsere Gastgeber Waren auf dem Festland bestellen weil es in Skye keine Bezugsquelle gibt müssen sie auch noch die Maut in Höhe von ca. 40 Pfund für den Lieferwagen bezahlen.
Für unsere Ausflüge auf der Isle Of Skye benötigten wir 1,5 Tage und zogen dann wieder - unter Hinterlassung der Mautgebühren für die berühmte Brücke - aufs Festland nach Norden weiter.
 

Eine Protektorenkombi und der Sturzhelm enthemmen auch beim Klettern - wenn die Umgebungstemperatur es erlaubt.

Der Schottenrock als Alltagsgewand. Im Seaforth (Ullapool) schmeckt die schottische Spezialität Haggis übrigens ähnlich wie ein bayerischer Leberknödel. Sie wird allerdings noch mit allerlei Gemüse und Gewürzen angereichert und in einen Schafsmagen eingenäht.

Die Gruinard - Bay mit der Insel Gruinard. Dieses idyllische Inselchen wurde während des 2. Weltkrieges zu Versuchen mit Milzbrand - Erregern als biologischer Kampfstoff so sehr verseucht dass es erst nach massiven Desinfektionsmaßnahmen vor ein paar Jahren wieder freigegeben werden konnte.

Reparturmaßnahmen am Fischkutter gestalten sich einfach: Warten bis es Ebbe ist, aber fertig sein wenn die Flut kommt.

Im Hintergrund die "Uferpromenade" von Ullapool.
 


Weiter nach Norden. Ardvreck - Castle ist von Baugerüst umgeben, wir hielten nicht an.

Noch ein Traumstrand am Ende der Welt: Durness liegt so weit nördlich dass erst um 0:30 die Dämmerung richtig einsetzt und gegen 4:00 es schon wieder taghell ist.

Der Leuchtturm von Strathy Point, nördlichster Punkt unserer Reise.
Eigentlich hatte ich einen schönen rot - weissen hohen Leuchtturm erwartet, aber auf einer mehr als hundert Meter hohen Steilküste braucht es so etwas wirklich nicht. Auf der Rückfahrt warf weitab von jeder menschlichen Behausung die Tenere ihre Kette ab. Sie war aber nicht gerissen, wir spannten nach und fuhren weiter.

Quer durch die nördlichen Highlands am Loch Shin entlang Richtung Inverness.
Man warnte mich in dem einzigen Tearoom an der Strecke ein zu kehren: Das Anwesen sei Eigentum des Besitzers vom Kaufhaus Harrods in London und schweineteuer.. Den Namen habe ich vergessen, aber auch in Zusammenhang mit "Lady Diana" etc. taucht der arabisch klingende Name auf ....

In Inverness machten wir wieder Station. Die lieben Leute aus Durness kommen selten dort hin, und müssen dann auch dort übernachten. Sie empfahlen uns die Fairfield - Road als zentrumsnah gelegene Ansammlung von Bed & Breakfast - Häusern. Überdies suchten sie aus den Yellow - Pages die Adresse des Yamaha - Händlers heraus, bei dem wir hofften eine neue Kette für die Tenere und auch das hintere Ritzel zu bekommen.
Inverness liegt immer noch recht weit nördlich. Loch Ness liegt gleich in der Nähe, der Caledonian Canal durchquert die Senke zwischen Inverness und Fort William mit einigen sehenswerten Schleusen, und schöne Schlösser, eine historische Eisenbahn sowie für Fans der schottischen Geschichte das Schlachtfeld von Culloden sind leicht erreichbar. Unsere Zeit wurde aber langsam knapp.
 

Culloden: hier verloren die Schotten ihre letzte Schlacht gegen die Briten. Völlig unfähige Berater und der ebenfalls nicht gerade übermäßig helle "Bonnie Prince Charlie" hetzten an ungeeigneter Stelle ihr letztes Aufgebot gegen zahlenmäßig und an Ausrüstung völlig überlegene Gegner in die Schlacht. Die waren dann so vertieft ins Morden dass auch noch Unbeteiligte, Frauen und Kinder dran glauben mussten.
 

 


Marr's Motorcycles hatte tatsächlich ein passendes Kettenrad und eine passend zu machende Kette da. Der Mechaniker konnte aus Zeitmangel nicht tätig werden, da machten wir's halt selber. Als es mal eben etwas regnete durften wir auch in die peinlich saubere Werkstatt. 
Als wir fertig waren schein auch wieder die Sonne und ab ging's zum Loch Ness. Dort fing auf einmal meine BMW an mit Benzin herumzutröpfeln. Als ich im Winter den Anlasser wechselte und dabei auch den Luftfilter - Kasten weg hatte, hatte ich den alten, porösen Benzinschlauch durch einen neuen ersetzt. Und der neue Schlauch der eigentlich genau so etwas verhindern sollte war jetzt gequollen und undicht. Mit einer breiten Schlauchschelle war aber bald Abhilfe geschaffen.

Urquart Castle am Loch Ness. Ein paar Kilometer entfernt in Drumnadrochit befindet sich die Official Loch Ness Monster Exhibition. Hier wird man in einer Multimedia - Schau intensiv über Loch Ness informiert, z.B. auch über die diversen Anstrengungen Nessie endlich zu finden oder sonst eine Erklärung für die Sichtungen zu finden. Selbst der unvermeidliche Andenkenladen ist sehenswert.
Das Ganze ist in einem ehemaligen Hotel untergebracht, und eine der ersten Sichtungen von Nessie machte eine frühere Hotel - Besitzerin. Wenn man das florierende neue Hotel, die Eintrittspreise zur Ausstellung und die Umsätze des Andenkenladens bedenkt war die Sichtung sicher kein Unglück für die Gute ....

Auf der Fahrt von Inverness nach Edinburgh ging es über Tomintoul,  durch Skigebiete im Hochland, über die Cock Bridge bei Corgarff, und über den Pass Devil's Elbow  zum Glen Shee.
Der Verkehr wird zunehmend stärker, die Landschaft sanfter und lieblicher, die Landsitze und Häuser werden protziger, die Metropole Edinburgh und damit das Ende unserer Schottlandtour rückt näher.

Die vordere der beiden Brücken ist die Straßenbrücke über den Firth Of Forth. Der Seitenwind machte uns echte Probleme als wir sie mit den Motorrädern überquerten. 
Der Redaktions - Highländer der deutschen Zeitschrift "Reisemotorrad Ride-On" hatte uns zwar fast angefleht die Metropole Edinburgh zu meiden, aber wir wagten uns trotzdem hinein. Edinburgh hat seinen letzten Krieg Jahrhunderte hinter sich und schaut so aus wie alte Städte ausschauen: wunderschöner Altbaubestand, Geschäftsfassaden aus Holz wie man sie bei uns nur aus Vorkriegsfotos kennt, einige Kaufhäuser im Zentrum, viele kleine Läden in engen, uralten Gassen, und über allem thront die Burg.
B&B hatten wir in diesem Falle vorgebucht, und wir konnten das Zentrum bequem mit Bus oder gar zu Fuß erreichen. Was wir nicht wussten: Der 10. Juni ist der Geburtstag von Prinz Philip, der ja auch Herzog von Edinburgh ist.....
Ich bin ja nun wirklich kein Fan von VIP's, Celebrities, Royals, Politicos und Konsorten, aber hier wurde uns gratis ein nettes Schauspiel geboten:
 
 

... der obligate Warnhinweis ....

Eine Militärkapelle marschiert aus heiterem Himmel an ....

... auch eine Dudelsack - Kapelle rückt an ... Blätter werden an die Anwesenden verteilt auf denen der Anlaß - Prinz Philip's Geburtstag! - genannt wird, sowie die beteiligten Kapellen aufgeführt sind ...

... unter tierischem Gebrüll erzählen sich diverse Militärs etwas, aber immerhin, sie zersäbeln sich nicht gegenseitig auf der Stelle ...
 

.. dann schießen sie 21x auf vorbeifliegende Zivilflugzeuge treffen aber keines...

Die Dudelsackspieler dudeln was die Lungen hergeben, die Arme, die dem Sack den nötigen Druck geben, zittern vor Anstrengung...


... tja Euere Majestät, das nächste Mal treffen wir den Jumbo aber sicher ....

Die Stadt hat den Beschuss gut überstanden.

Wir sind dann noch in der Stadt herum gestromert und gönnten uns abends einen Kino - Besuch: Harry Potter III in der Original - Sprache.

Der letzte Tag in Schottland war so windig dass wir es vorzogen den Firth Of Forth nicht auf der großen Straßenbrücke zu überqueren, sondern ihn zu umfahren um so nach Rosyth zu kommen.
Wieder war auf der Fähre eine Kabine frei, wir buchten sie zusätzlich, und am nächsten Tag war wieder die lange Rückreise angesagt. Liebe Freunde ließen uns übernachten, so dass wir nicht den ganzen Weg von 980 Kilometer auf einen Rutsch fahren mussten.